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  Impressum ©1990- 2007 Rolf Reinhold
Last updated at 07 Nov 2007

    "Was auch immer Sie tun, 
es ist jedesmal Ihre eigene Entscheidung, ... ausnahmslos!"
 
 

Optimismus versus "Positive Thinking"

 

 
 

Optimismus ist mit Sicherheit eine förderliche Haltung gegenüber dem Leben, wohl dem, der darüber verfügt. Optimismus, vielleicht am besten mit dem Wort "Zuversicht" übersetzt, richtet sich auf die Zukunft und beinhaltet das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, mit den Widrigkeiten des Lebens schon irgendwie, wenn auch mit Mühe, aber immer doch fertig zu werden.

Wer allerdings die eigene Mühsal dabei unterschätzt, vielleicht neidvoll auf die anderen schielend, denen scheinbar (mit Sicherheit sieht das immer nur so aus!) alles im Leben gelingt, der bewegt sich immer nahe am Rande der Verzweiflung an den eigenen Fähigkeiten.

Optimismus ist das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, einschließlich der eigenen Leidensfähigkeit!
 

Das Gegenteil von Optimismus 
ist die Methode des "Positive Thinking"

"PositiveThinking" dagegen kümmert sich nicht um die Fähigkeiten eines Menschen, sondern suggeriert "Du kannst alles erreichen, was du willst!"

DAS hat aber die fatale Folge, dass Menschen die sich aufgrund dieser Botschaft illusionäre Ziele an der Nichterreichung verzweifeln müssen, da das nur eine einzige Schlussfolgerung zulässt: "Du hast es nicht fest genug gewollt!" und so mit hoher Wahrscheinlichkeit erstens zu massiven Verdrängungen der Realität und zweitens zu Verzweiflung an sich selbst führt.
 

Sind Sie inspiriert vom "Positive Thinking"? 

 Nun ja, das mag für Sie insofern gut sein, als "negatives Denken" sicherlich keine gute Voraussetzung für ein freudvolles Leben ist. Wenn Sie vorher darunter gelitten hatten, alle Dinge von der negativen Seite zu sehen, dann ist "Positive Thinking" sicherlich ein riesiger Fortschritt für Sie. Aber es unterscheidet sich erheblich von Optimismus, mit dem es viele Menschen aus Unkenntnis des Hintergrundes und Mangel an Einblick in die Wirkungsweise der Methode verwechseln.

Ausdrücklich verwende ich hier den englischen Begriff "Positive Thnking", weil das für eine (auto)suggestive Methode des Umgangs mit Problemlagen steht.

Und die hat ihre Tücken und Gefahren!

Dr. Günther Scheich, Autor des Buches " 'Positives Denken' macht krank. Vom Schwindel mit gefährlichen Erfolgsversprechen" sagt in einem Vortrag:

"Positives Denken, wie ich es kritisiere, meint das zwanghafte, aufgesetzte, verkrampfte Positive Denken: "Denk 'immer positiv! Egal, was kommt. Egal, in welcher Verfassung du bist. Egal, wie die Umweltbedingungen aussehen!" Vermittelt wird dies durch Suggestion und "schmalspurpsychologische" Tricks. Wohlgemerkt bin ich nicht gegen einen gesunden Optimismus, der sich aus bestimmten Fähigkeiten eines Menschen oder bestimmten Umweltbedingungen ergibt, sondern gegen dieses zwanghafte, einhämmernde Positive Denken. In der einschlägigen Literatur wird von Anfang bis Ende in ständiger Wiederholung den Lesern eingehämmert, dass es dem Menschen grundsätzlich schlecht geht. Dann folgt das Erweckungserlebnis durch einen "Guru" des Positiven Denkens. Darauf hin denke ich positiv, weil ich dazu in der richtigen Weise angeleitet wurde. Und auf einmal funktioniert alles. Süffige Beispiele sollen die Richtigkeit dieser Erfahrung betonen." (Ende des Zitats)

Dr. Scheich führt weiter aus:

"
1. Positiv-Denker behaupten, Denken und Geist seien alles. Die Seele ist jedoch ein sehr komplexes Gebilde, das Denken nur eine Nussschale auf unserer Seele. Denken unterliegt einer Reihe von Bedingungen. Ein Mensch kann sich nicht einfach sagen: "Ich denke jetzt etwas herbei", wenn es seine Psyche nicht zulässt. Denken kann Erfahrungen, Lernprozesse oder Konfrontationen nicht ersetzen, sondern baut auf dieser seelischen Vielfalt auf. Sicherlich kennen Sie Menschen, die das genaue Gegenteil von dem tun, was sie sagen. Daraus wird ersichtlich, wie wenig das Danken das menschliche Verhalten beeinflusst. Ängstliche Menschen können zwar rational zum Schluss kommen, dass ihre Angst nicht adäquat ist, können sich in der konkreten Situation ihre Angst jedoch nicht "wegdenken". 

2. Vertreter des Positiven Denkens versuchen oft, bei ihren Zuhörern und Lesern ein Schwarz-Weiss-Denken zu erzeugen. Sie unterscheiden zwischen dem richtigen/ guten und dem falschen/schlechten Denken. Dass negative Gedanken und Gefühle für die seelische Gesundheit ebenfalls wichtig sind, wird ignoriert. Der Mensch muss Grenzen setzen können, er muss erkennen, dass er etwas zu verlieren hat. Das Leben ist endlich und endet mit dem Tod. Dazwischen gibt es auch noch sehr viel zu verlieren, nicht nur zu gewinnen.
Um gesund zu bleiben, braucht die Seele phasenweise auch den Negativismus. Bei Verlusten kann man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, sondern muss sich damit auseinandersetzen.

3. Die Umsetzung Positiven Denkens scheitert oft am "Gesetz der entgegengesetzten Wirkung". Was ich krampfhaft anstrebe, wird in der Regel nicht ohne weiteres eintreten. Was ich besonders vermeiden will, tritt hingegen ein. Wenn Sie sich beispielsweise sagen, ich möchte einen Vortrag halten und darf auf keinen Fall stottern oder zittern, dann tritt oft genau dies ein. Ich habe kaum so viele Menschen erlebt, die derart negativ dachten, wie diejenigen, die bewusst versuchten, positiv zu denken. Positiv Denker sind oft geradezu Negativdenker, die sich permanent selbst kontrollieren wollen. Weil sie so negativ denken, müssen sie ständig versuchen, positiv zu denken. 

4. Mit dem Positiven Denken sollen Idealvorstellungen von absoluter Schönheit, Reichtum, Harmonie, Gesundheit und Intellektualität umgesetzt werden. Diese Ziele, hält man sie tatsächlich für machbar, können eigentlich nur frustrieren, weil es immer Ideale bleiben. Je unbeirrter man die angepriesenen Ideale für machbar hält, desto weniger wird man den Unterschied zwischen Soll- und Ist-Zustand akzeptieren können. Wer dem Ideal in der Annahme, es sei verwirklichbar, nachrennt, ist viel schneller frustriert. Im Grunde werden mit dem Positiven Denken unreife Persönlichkeitsbilder und -strukturen vermittelt. 
(Zitat Ende)"

In einem Gedicht habe ich geschrieben:

ein ideal ist 
wie ein stern am himmel

du kannst es nie erreichen
aber es kann dir dienen
als
orientierung 
auf dem ozean
des lebens 

... das auch von Karl Schurz als Gedicht sehr ähnlich formuliert wurde.

Ähnliches behaupte ich auch von Zielen: die Vorstellung, die wir von ihnen haben, bleiben immer Ideal und wir können sie nie so erreichen, wie wir sie uns vorgestellt haben (siehe auch "Themen" und "Ideale").

Dr. Scheich weiter:

"
5. Postives Denken kann zu übertriebener Selbstkontrolle und schliesslich zu Identitätsverlust führen. Wer sein Denken permanent zu kontrollieren versucht, wird auf Dauer misstrauisch gegenüber seinen eigenen Gedanken. Die Gedanken sind nicht frei, sondern müssen in eine bestimmte, eben positive Richtung gelenkt werden. Unsichere Menschen kaufen solche Bücher und suchen darin Halt. Das neue, aufgesetzte Schema kann diese Menschen aber in eine Krise stürzen. Martin Lell beschreibt in seinem Buch "Das Forum. Protokoll einer Gehirnwäsche", wie sich seine Identität im Laufe des Selbstverwirklichungskurses immer mehr auflöste. Er beschreibt, wie es den Betroffenen sogar in den Wahnsinn treiben kann, wenn er permanent misstrauisch gegenüber sich selber ist und den Gedanken eine derart grosse Macht beimisst. Gedanken haben gar nicht diese Sprengkraft, die man ihnen zubilligt. Sie sind ein Spielball in unserer Orientierung in der Welt. Werden Gedanken aber derart funktionalisiert, dass sie Berge versetzen sollen, müssen wir zwangsläufig Angst vor unseren eigenen Gedanken bekommen. 

6. Positives Denken ist eine Verdrängungsmethode. Positiv-Denker sind perfekte Verdränger, weil nicht sein soll, was nicht sein darf. Ganze Lebensinhalte, die zu unserem Leben gehören, werden ausgeblendet. Positives Denken passt in unsere Gesellschaft, weil es nichts hinterfragt und den schönen Schein und die Erfolgsorientierung in den Vordergrund stellt. Die Methoden des Positiven Denkens beschränken sich auf ein einziges Mittel: Autosuggestion. Positiv-Denker merken schon gar nicht mehr, wie einfach das Mittel im Vergleich zum komplexen Ziel - totale Umstrukturierung der Seele, Veränderung der Welt - ist. Meiner Ansicht nach kennen die Anbieter Positiven Denkens keine anderen Methoden, beschränken sich auf diese Vereinfachungen, weil sie eben keine Fachleute sind. Überzeugtes Denken wirklich zu ändern, ist ausserordentlich schwierig, gerade weil das Denken in die gesamte Psyche eingebunden ist. 
(Zitat Ende)"

Mit dem folgenden Abschnitt bin ich insofern (natürlich) nicht einverstanden, als ich dem "Radikalen Konstruktivismus" gedanklich nahestehe und ihn offensichtlich besser kenne als Dr. Scheich. Es ist wohl so, dass der Radikale Konstruktivismus formuliert "Jeder erzeugt seine eigene Welt in seinem Kopf", aber kein mir bekannter Autor (und ich bilde mir ein, mich in der einschlägigen Literatur auszukennen) behauptet irgendwo, dass irgendein Mensch dieses für sich ganz allein kann (sondern in Wechselwirkung mit anderen, soziale Koppelung), geschweige denn dass er durch die eigenen Geisteskräfte die Wirklichkeit anders als durch direktes Handeln (das Aufheben und Werfen eines Balles z.B.) beeinflussen kann.
"Positve Thinking" bewegt sich insofern am Rande der Esoterik (manche Vertreter vielleicht auch mittendrin), als in dieser durchaus solche Theorien vertreten werden, die Wirklichkeit könne allein durch Geisteskräfte beeinflusst werden.

Weiter Dr. Scheich:

"
7. Positives Denken ist Grenzenlosigkeit, ist radikaler Konstruktivismus. Mit den richtigen Gedanken kannst du deine Welt erschaffen und dich selbst erlösen (Genau diese Behauptung hat nicht im entferntesten etwas mit "Radikalem Konstruktivismus" zun tun, sondern beruht auf schlichter Unkenntnis; Anm. d.Verf.). Diese Selbsterlösungsbotschaft, die im Grunde gegen unser tradiertes Empfinden geht, wirkt ausgesprochen faszinierend. Der Mensch wird sein eigener Gott. Ausser dem richtigen Denken braucht er nichts und niemanden in der Welt. Diese Sicht führt zu einem extremen Egozentrismus (der ebenfalls das genaue Gegenteil dessen ist, was "Radikale Konstruktivisten" propagieren; Anm. d.Verf.), weil sich jeder eine eigene Welt kreiert. Die Konsequenz dieser Haltung ist eine unkommunikative Gesellschaft, was besonders die Angehörigen der Positiv-Denker zu spüren bekommen: mit Positiv-Denkern kann man nicht mehr sprechen, sie wissen alles besser. Auf Probleme und Kritik wird mit "Denk positiv!" reagiert, was einer Kommunikationsverweigerung gleichkommt. Die Positiv-Denker schützen auf diese Weise ihre Welt. Mit der Isolation und dem Vermeiden von Lernprozessen und Auseinandersetzung schaden sie sich aber letztendlich selbst. Auch gesellschaftlich betrachtet wirkt sich diese Haltung nachteilig aus, weil sie Kritik untergräbt. Diese antikritische Haltung der Positiv-Denker passt ironischerweise in unsere derzeitige Anpassungsgesellschaft. 
(Zitat Ende)"

In allen Punkten stimme ich mit Dr. Scheich überein, sofern sie nicht (aus offensichtlicher Unkenntnis) auf den Radikalen Konstruktivismus bezogen werden.

In der Tat ist ein dem "Positive Thinking" ausgelieferter Mensch in der großen Gefahr, den Bezug zur Realität zu verlieren.

Weiter sagt Dr.Scheich zu der Popularität der "Methode Positive Thinking":

"Die vermittelten Bilder des Positiven Denkens knüpfen sicherlich an unsere Sehnsucht nach dem Paradies an, passen aber auch zu unserer Bequemlichkeit. Vielfach ist es einfacher, im stillen Kämmerchen ein Buch zu lesen und zu glauben, es sei einem geholfen. Man braucht nicht
öffentlich zuzugeben, dass man Hilfe braucht oder gar bei einem Psychotherapeuten in Behandlung ist.

Die hohen Anforderungen in unserer Gesellschaft bringen den Menschen im Grunde nur noch in Schwierigkeiten: Das Betriebsklima in der Arbeitswelt hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte stark verändert. Die Massenmedien produzieren viel Unbrauchbares und vermitteln uns eine Scheinwelt. In Fitness-Studios werden die Körper gestylt. Wenn die Menschen alles erreichen sollen, was ihnen an Idealen in der Gesellschaft vorgegeben wird, muss zwangsläufig ein Wunder geschehen. Positives Denken verspricht das Wunder auf Erden. Und erstaunlicherweise ist die materielle Komponente immer ganz oben angesiedelt. Die Rede ist zwar vom Geist und vom Glück, letztendlich ist die Materie aber wieder alles." (Zitat Ende)
 

Hinzuzufügen bleibt, dass die Orientierung an eigenen "realistischen" Werten, sofern sie sich nicht auf idealisierte Äußerlichkeiten und kindliche Allmachtsphantasien beziehen (beides hat seinen Ursprung in der realitätsfeindlichen Propaganda anderer "anders sein zu können, als ich bin"und führt zu einem Mangel an Akzeptanz von Gegebenheiten), ein dem "Positive Thinking" entgegengesetztes Modell ist.
 
 
 
 
 
 
 

(Is to be continued ...) 
 
 
 

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