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Hindernisse: 1. Hierarchie und Formalismus
... sind eng miteinander verknüpfte "vereinfachende
Prinzipien", ohne die große Organisationen (noch?) nicht überlebensfähig
sind. Sie schalten die Pluralität der (privaten) Vorlieben, Abneigungen,
Meinungen, Standpunkte und Vorgehensweisen zugunsten der Koordination
der Handlungen innerhalb der Organsiation weitestgehend aus.
Wenn jedoch unsere Unterstellung zutreffend ist,
dass die Funktionsprinzipien der Hierarchie aufgrund der im Unternehmensalltag
notwendigen Flexibilisierung immer weniger greifen, wird diese über
kurz oder lang durch andere Strukturen ersetzt werden müssen, die
andere Funktionsprinzipien ermöglichen.
Die aus Hierarchie
und Formalismus notwendigerweise entstehende
Starrheit
-
Änderungen sind nur gegen den Widerstand der vorher
zu aufgedrillten Gewohnheiten gezwungenen Mitarbeiter möglich und
Unflexibilität
-
die Lösungen für unvorhergesehene Situationen
und neue Problemstellungen werden auf dem Instanzenweg erzeugt
haben in den letzten Jahrzehnten eine Fülle von
Änderungsversuchen hervorgebracht, deren konsequentere wohl in etwa
"Kaizen" und "Organisationsentwicklung" sind. Beide streben qualitative
Änderungen des Verhaltens an, im Gegensatz zu den unter hierarchischen
Bedingungen ausschließlich möglichen formalen und strukturellen.
Der Begriff "Hierarchie" ist dem kirchlichen Sprachgebrauch
entlehnt und bedeutet wörtlich übersetzt "die Herrschaft des
Heiligen" und sinngemäß "Rangfolge, Stufenfolge, Rangordnung
(Wahrig)".
Die Kommunikation in Hierarchien läuft einseitig
"von oben nach unten", die Beziehungen sind "asymmetrisch (P.Watzlawick)"
auf jeder Stufe in "Kopf" (denkend und lenkend) und "Hand" (ausführend
und rückmeldend) aufgeteilt.
Ihre Instrumente sind Anweisung (Erlass, Befehl)
und Kontrolle, Störungen und Fehlfunktionen werden der jeweils (untergeordneten)
ausführenden Ebene zugeordnet, Erfolge der jeweils (übergeordneten)
"lenkenden" eigenen.
Die deutlichste Ausprägung hat Hierarchie neben
dem (insbesondere katholisch- und orthodox-) kirchlichen im militärischen
Bereich. (Ähnlichkeiten mit lebenden Unternehmen sind rein zufällig).
Das den Formalismus begründende Überlebensprinzip
heißt "Sicherstellen" und ist seit einigen Jahren in Form der ISO
9000ff und des TQM seinerseits sichergestellt.
Seine deutlichste Ausprägung findet es im Beamtentum,
in dem "Sicherstellen" oberstes Gebot ist. (Ähnlichkeiten mit lebenden
Personen oder Unternehmen sind rein zufällig).
Aber: Es läuft den Handlungsimpulsen und der
Handlungsfreiheit der Organisationsmitglieder und damit der Handlungsflexibiltät
zuwider und es wird schon vielfach versucht, diesem Missstand abzuhelfen.
Tagesordnungen, Pläne etc. sind solche Formalismen,
die meistens von den Hierarchen in Gruppensitzungen als Hilfsmittel verwendet
werden.
Die persönliche Flexibilität und Verhaltensbandbreite
des Hierarchen entscheidet darüber, wodurch die Produktivität
der einzelnen Sitzungen und der Gesamtarbeit eingeschränkt wird.
Bei ihm liegen Definitonsmacht und Entscheidungsgewalt
... er trägt ja auch die Verantwortung dafür ... so jedenfalls
die übliche Begründung. |
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2007 Rolf Reinhold
Last updated at 07 Nov 2007
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